Blog: Deutscher Fahrrad-Riese radelt gegen Rechts – Gut so! | Ride MTB

Blog: Deutscher Fahrrad-Riese radelt gegen Rechts – Gut so!

Critical Mass Prag

Politik kommt in der Ride eigentlich nur zur Sprache, wenn es um den Zugang zu Trails geht. Dafür gibt es gute Gründe. Doch mich freut und ermutigt es, dass die ZEG, der Zusammenschluss von über 1000 Rad-Unternehmen in Deutschland, dazu aufruft, ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.

Ich schreibe diesen Beitrag als Blog, also als persönliche Stellungnahme, obwohl ich der Meinung bin, dass dieses Thema weit über mein persönliches Empfinden hinaus reicht und alle angeht. Nicht als Mountainbiker, sondern als Menschen.

Letzteres sieht offenbar auch die ZEG so. Die Zweirad-Einkaufsgenossenschaft, diese Vertretung von über 1000 Unternehmen und über 20’000 Mitarbeitenden, ruft die Radfahrerinnen und Radfahrer Deutschlands auf, gegen Rechts aufzustehen. «Radfahrer sollen ein Zeichen setzen für Freiheit und Demokratie!», lässt Georg Honkomp, Vorstandsvorsitzender der ZEG, in Köln die Öffentlichkeit wissen.

Ob mehr Rechtsaussen in Parlament und Regierung einen Einfluss auf den Mountainbikesport hat, braucht hier gar nicht  erörtert zu werden. Sollten die Wahlen im Herbst so ausfallen, wie das Umfragen zumindest bis vor kurzem vorhergesagt haben, dann wird das Mountainbike noch mehr zur Nebensache. Dann hat Deutschland ein Problem. Wie auch andere Länder, in denen Rassisten Macht erhalten.

Auch die ZEG zeigt mit ihrem Aufruf, dass es ihr nicht um das Fahrrad geht, sondern um die Gesellschaft:  «Die Vielfalt, die Kundinnen und Kunden sowie unsere Mitarbeitenden auszeichnet, ist für uns ein hohes Gut, das es unbedingt zu erhalten gilt. Und deshalb wollen wir, will die ZEG, jeglichem rassistischen, völkischen und nationalistischen Gedankengut eine klare Absage erteilen.»

Die ZEG müsste das nicht tun. Vielleicht verärgert sie damit sogar den einen oder anderen Kunden. Stattdessen versucht das Unternehmen, die beachtliche Masse der deutschen Radfahrer und Radfahrerinnen zu mobilisieren. Das sind gemäss einer Erhebung des Bundesministeriums für Mobilität über 30 Millionen Menschen. Würden sie sich auf die Minimalposition einigen, die Rechtsextremen in die Schranken zu weisen, sie könnten ein deutliches Zeichen setzen.

Die ZEG will dieses Signal mit Sternfahrten geben. Wo und wann diese stattfinden sollen, macht sie später bekannt.


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